Ballade Vom Traumland Poem by Wolfgang Steinmann

Ballade Vom Traumland

Ich habe mein Herz in den Rosen versteckt,
Verborgen vom Auge der Sonne sogar,
Ein Bett als wär es mit Daunen bedeckt,
In den Rosen ruhet mein Herz fürwahr.
Doch fand keinen Schlaf, da es rastlos war,
Wo doch die Rose so unbewegt blieb!
Warum liess der Schlaf nur flattern sein Haar?
Nur eines Vogels einsames Lied!

Geh zur Ruh, sagte ich, denn es ruhet der Wind,
Und der Sonne Pfeile im Laube ruh'n;
Geh zur Ruh, überm Meere döset der Wind,
Der weniger Ruhe kennet als du.
Sind schmwerzhafte Dornen dir deine Gedanken?
Und sinnlose Hoffnung vorm Auge dir flieht?
Was lässt deine Lippen im Schlafe wanken?
Nur eines Vogels einsames Lied.

Im Buch seiner Reisen, der Mensch findet's kaum,
Das grünende Land, das vom Zauber umwoben,
So süss auch die Frucht gewachsen am Baum,
Es kauft sie kein Gold im täglichen Toben.
Es segeln die Schwalben des Traums in den Lüften,
Und hoch in den Bäumen des Schlafes Musik,
Kein heulender Wolf weckt den Hirsch in den Klüften,
Nur eines Vogels einsames Lied.

Envoi:
In der Welt der Träume fand ich mein Ziel,
Zu schlafen, zu schlafen, kein Wort von der Lieb',
Die so treu und so wahr, und hörte so viel:
Nur eines Vogels einsames Lied.

This is a translation of the poem A Ballad Of Dreamland by Algernon Charles Swinburne
Saturday, June 24, 2017
Topic(s) of this poem: death,dreams,sleep
COMMENTS OF THE POEM
Close
Error Success